Qi Gong - was ist das überhaupt?

Um das zu verstehen, muß man es ausprobieren.
Hierzu bieten sich kostenlose Einführungen und "Schnupperstunden" an (siehe auch "Aktuelle Kurse")
Trotzdem versuche ich hier kurz zu beschreiben, worum es geht und nenne neun Eigenschaften, die sinnvolle und gute Qi Gong-Praxis auszeichnen.

Wenn wir uns vorstellen, daß alle Lebensvorgänge als ein Fließen von Energie begriffen werden können, dann ist Qi Gong der bewusste Umgang mit diesem Energiefluss.
Ein Gänseblümchen regelt seinen Energiefluss unbewusst. Es tut alles Notwendige, um zu wachsen, zu blühen etc.
Der Mensch macht das genauso.
Zusätzlich greift er durch seine Lebensweise aber auch ein in die natürlichen Vorgänge; verändert, lenkt um, ja stört und behindert.
-auch dies zumeißt, ohne etwas davon zu wissen.
Im Qi Gong üben wir nun, für kurze Zeitabschnitte derartige Störungen abzustellen, sodaß unsere Lebensfunktionen wieder in ihren natürlichen Rahmen zurückfinden können.

Hierzu nehmen wir körperlich und auch geistig eine möglichst passende Haltung ein.
Möglichst passend heißt, so gut es uns halt grad gelingt.

Eigenschaft 1:

Jede/r kann sofort beginnen. Es gilt nichts zu erreichen, bevor geübt werden kann.

Eigenschaft 2:

Ehrgeiz ist fehl am Platz. Das jetzt (schon) Mögliche ist zugleich das Höchste und Beste.

Die körperlich passende Haltung zeichnet sich durch eine rundum ausgewogene Wohlspannung aus. Alle Übungen des Qi Gong bieten die Gelegenheit, Anspannungen zu lockern und Erschlaffungen belebend zu tonisieren.

Eigenschaft 3:

Auch zunächst fremd und vielleicht mühsam erscheinende Bewegungsübungen und Körperhaltungen sind geeignet, Kräfte besser fließen zu  lassen, sodaß wir uns nach dem Üben kräftiger fühlen als vorher.

Eigenschaft 4:

Je vertrauter die Übung, desto weniger strengt sie an, desto größer der Gewinn an  Kraft.

Die geistig passende Haltung zeichnet sich durch einen tiefen inneren Frieden aus. Wir verlassen das Alltagsbewusstsein -ählich wie beim Einschlafen, sind aber zugleich innerlich sehr wach und klar. Mit den Stillen Übungen des Qi Gong lässt sich dies erlernen.

Eigenschaft 5:

Die beiden mächtigen Werzeuge Wahrnehmung und Vorstellung werden eingesetzt, um den Energiefluß zu erkennen, zu kontrollieren und zu lenken.

Eigenschaft 6:

Je vertrauter die Übung, desto tiefer die Stille. Lenken verliert an Bedeutung, das Wesentliche geschieht von selbst.

Wer diesen Übungsweg beschreitet, kann viel für sich lernen und entdecken. Er kann dabei aber auch Fehler machen und dadurch in Schwierigkeiten geraten.

Eigenschaft 7:

Alle Übungen werden getreu der Überlieferung von einer erfahrenen Lehrerin bzw. einem erfahrenen Lehrer erklärt und eingeführt. Diese Person begleitet und überwacht das Üben, sorgt für einen sauberen Abschluß und steht auch außerhalb der Übestunden für alle Fragen zur Verfügung.

Eigenschaft 8:

Je vertrauter die Übepraxis, desto weniger Hilfestellung ist erforderlich.

Eigenschaft 9:

Das Üben macht Freude.